Rechtsanwaltsdichte in Österreich

Über die Zahl der in Österreich praktizierenden Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte herrschen Missverständnisse. Der Personenkreis ist nämlich tatsächlich recht überschaubar. Das zeigt insbesondere ein Vergleich mit unserem Nachbarn Deutschland.

Im aktuellen Anwaltsblatt wurde die untenstehende aktuelle Statistik über die Zahl der  Rechtsanwälte und Rechtsanwaltsanwärter veröffentlicht.

Demnach sind in Österreich insgesamt 6.132 Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte eingetragen, davon sind rund 21 % weiblich. In Oberösterreich sind 661 Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte eingetragen, wovon 15 % weiblich sind.

In Österreich sind zudem insgesamt 2.202 Rechtsanwaltsanwärterinnen und Rechtsanwaltsanwärter eingetragen, davon sind  beinahe 50 % weiblich. In Oberösterreich sind 210 Rechtsanwaltsanwärterinnen und Rechtsanwaltsanwärter eingetragen, davon sind  über 55 % weiblich.

Das bedeutet, dass nach der Ausbildung 3/5 aller Rechtsanwaltsanwärterinnen wegbrechen und den Schritt in die Selbständigkeit nicht wagen.

Zum Vergleich: In Deutschland waren zum 1.1.2016 164.855 Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte eingetragen (Bundesrechtsanwaltskammer, Große Mitgliederstatistik 2016). Bei einer Einwohnerzahl von rund 82,8 Millionen bedeutet das, dass gemessen an der Einwohnerzahl in Deutschland beinahe dreimal so viele Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte tätig sind, wie in Österreich, wo 2017 rund 8,7 Millionen Menschen leben.

Von den Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten in Deutschland sind 55.474 weiblich (Bundesrechtsanwaltskammer, Große Mitgliederstatistik 2016). Das sind immerhin 33 %.

Quelle: Anwaltsblatt 03/2017